Die PKV – Grundzüge der Versicherung

Die private Krankenversicherung zeichnet sich durch einige Merkmale aus, die sie besonders in Abgrenzung zur gesetzlichen Krankenversicherung charakterisieren. Dies betrifft unter anderem:

  1. Träger
    Während die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung, die Krankenkassen, gesetzliche Körperschaften sind, handelt es sich bei den Anbietern privater Versicherungen um private Unternehmen. Diese konkurrieren auf dem freien Markt miteinander. Sie sind auch freier in der Auswahl von Kunden und dem Angebot von Tarifen. Allerdings sind auch die Anbieter privater Versicherungen an gesetzliche Vorgaben gebunden. Das betrifft unter anderem die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft und das verpflichtende Angebot eines Basistarifs. Zudem unterliegen private Krankenversicherungen der Kontrolle durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
  2. Aufnahmebedingungen
    Nicht jeder kann sich privat versichern. Als Angestellter oder auch freiberuflicher Künstler muss Ihr Einkommen eine gesetzlich festgelegte Grenze überschreiten. Selbst dann ist ein Wechsel nicht garantiert. Denn eine private Versicherung muss Sie im Gegensatz zu den Krankenkassen nicht aufnehmen. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Sie hier einen Antrag stellen, der von dem Versicherer abgelehnt werden kann. Häufige Gründe dafür sind Vorerkrankungen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft wieder auftreten können. Um über ein solches Risiko Gewissheit zu erlangen, verlangen Versicherungsunternehmen eine Gesundheitsprüfung von Bewerbern.
  3. Tarifstrukturen
    In der GKV sind die Tarife strikt nach Einkommen gestaffelt. Hier gilt: Wer mehr verdient, der zahlt auch mehr. Dagegen sind in der PKV vor allem Faktoren wie das Eintrittsalter und Vorerkrankungen von Bedeutung. Außerdem ist entscheidend, welche Leistungen gewählte Tarife enthalten. Sparen können Sie, indem Sie auf Leistungen verzichten oder Eigenbehalte vereinbaren. Dann kommen Sie für einen Teil der Kosten selbst auf. Außerdem können Sie sich nicht nur privat vollversichern. Kunden der GKV können Ihren Basisschutz um private Zusatzversicherungen verbessern. Auf diese Art werden die Kosten für Brillen oder Zahnersatz gedeckt.

Auch die Abrechnung von Kosten für Medikamente und Behandlungen ist bei privat Versicherten anders gestaltet als in der GKV. Für gesetzlich Versicherte gilt das Sachleistungsprinzip. Das bedeutet, Sie legen beim Arzt nur Ihre Versichertenkarte vor und müssen sich um die Kosten meist nicht kümmern. Diese werden zwischen dem Arzt und Ihrer Versicherung abgewickelt. Sie wissen im Regelfall gar nicht, wie hoch die Forderung ausfällt.

Als privat Versicherter stellt sich die Sache anderes dar. Hier gilt das Kostenerstattungsprinzip. Das heißt, müssen Sie zum Arzt, bekommen Sie von diesem im Anschluss eine Rechnung. Diese reichen Sie bei Ihrer Versicherung ein. Diese wiederum prüft die Rechnung und erstattet Ihnen die Kosten oder einen Teil davon – je nach Ihrem Tarif.

Dieses Modell hat nicht zwingend zur Folge, dass Sie in Vorkasse treten müssen. Meist zahlt die Versicherung sehr schnell, sobald Sie die Rechnung eingereicht haben. Damit haben Sie das Geld noch innerhalb der Zahlungsfrist und müssen nichts vorstrecken. Nur Medikamente müssen Sie bis auf Ausnahmen aus eigener Tasche bezahlen. Sind Sie chronisch erkrankt oder die Medikamente besonders teuer, können Sie aber auch vereinbaren, dass Ihre Versicherung die Kosten direkt erstattet.

Allgemein ist die PKV im Gegensatz zur GKV sehr vielfältig strukturiert. Das hat für Versicherte ein hohes Maß an Freiheit zur Folge, damit wird es aber auch umso wichtiger, sich vor Entscheidungen gut zu informieren. Diese später zu ändern, ist nicht in jedem Fall möglich und oft mit Aufwand und hohen Kosten verbunden. Entscheiden Sie deshalb nicht aus dem Bauch heraus.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Die PKV wird von privaten Unternehmen angeboten, während die Krankenkassen der GKV öffentliche Träger sind
  • Nicht jedem steht eine private Versicherung offen
  • Die Beiträge werden bei privaten Anbietern nicht abhängig vom Einkommen erhoben (Die Höhe der Beiträge setzt sich hier aus Leistungen und biometrischen Risiken zusammen)
  • Private Policen erstatten die Kosten und rechnen nur in Ausnahmen direkt mit dem Arzt ab