Die Beiträge in der PKV sind von vielen Faktoren abhängig

In der PKV sind andere Faktoren dafür verantwortlich, wie viel Sie bezahlen müssen als in der GKV. Im letzten Fall ist Ihr Einkommen entscheidend. Verdienen Sie mehr, steigen auch Ihre Beiträge. In diesem System zahlen Personen mit einem hohen Einkommen für Versicherte mit einem niedrigen Einkommen mit. Alle erhalten jedoch dieselben Leistungen. Das bedeutet, Versicherte mit einem hohen Gehalt oder Lohn müssen mit hohen Tarifen leben. Sind Sie freiberuflich oder selbstständig, kann die GKV zunächst von einem Mindesteinkommen von derzeit 2073,75 ausgehen. Vor allem, wenn Sie gerade erst mit Ihrer Tätigkeit begonnen haben, entspricht das meist nicht der Realität. In diesem Fall müssen Sie der Krankenkasse Ihr geringes Gehalt nachweisen, damit der Beitrag reduziert wird.

Die Tarife für privat Versicherte sind unabhängig von Ihrem Gehalt oder Lohn. Stattdessen sind die folgenden Faktoren entscheidend dafür, wie hoch die Kosten für Sie ausfallen:

  • Ihr Alter beim Eintritt in die Versicherung
  • Ihre Gesundheit zu diesem Zeitpunkt und in der Vergangenheit
  • Die Leistungen, die der Tarif enthält
  • Ein möglicher Selbstbehalt
  • Vollversicherung oder Zusatzversicherung

Die ersten beiden Punkte lassen sich nur schwer beeinflussen, abgesehen davon, dass Sie möglichst früh in die PKV eintreten sollten. Anders verhält es sich mit den Leistungen. Gerade an dieser Stelle können Sie Kosten sparen. Denn die PKV funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Das heißt, Sie können die Tarife weitgehend selbst gestalten. Ihre Möglichkeiten sind hier kaum begrenzt.

Das heißt nicht nur, dass Sie mehr Leistungen als in der GKV beanspruchen können. Indem Sie auf bestimmte Leistungen bewusst verzichten, lässt sich viel Geld sparen. Natürlich sollte es sich dabei um Leistungen handeln, die Sie wahrscheinlich nicht benötigen oder die Ihnen weniger wichtig sind. Wählen Sie diese mit Bedacht aus, damit sich Ihre Entscheidung später nicht als Fehler erweist.

Zudem haben Sie die Möglichkeit, einen Selbstbehalt zu vereinbaren. Das heißt, Sie zahlen einen bestimmten Anteil an den Behandlungskosten selbst. Hier haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten:

  1. Prozentualer SelbstbehaltErhalten Sie eine Rechnung, so zahlen Sie einen vorher vereinbarten Prozentsatz davon aus eigener Tasche. Das gilt aber nur für einen Höchstbeitrag innerhalb eines Jahres. Den Rest trägt die PKV.
  2. Fester SelbstbehaltIn diesem Fall wird eine feste Eigenbeteiligung festgesetzt. Den Rest zahlt die PKV. Das heißt, beträgt Ihr Selbstbehalt 300 Euro und die erste Rechnung des Jahres 400 Euro, so übernimmt die Versicherung von dieser nur 100 Euro. Die folgenden Rechnungen werden aber komplett bezahlt.

Ein Selbstbehalt ist beliebt, um Kosten zu sparen. Entsprechende Tarife sind zudem besonders billig. Jedoch ist diese Taktik nicht in jedem Fall zu empfehlen. Vor allem ältere Menschen sollten vorsichtig damit umgehen. Zwar erscheint eine Selbstbeteiligung im ersten Moment oft als Mittel der Wahl, um steigende Beiträge zu drücken. Denken Sie aber daran: Je älter Sie werden, desto mehr nimmt das Risiko von Erkrankungen und körperlichen Gebrechen zu. Dann an Leistungen zu sparen, die Sie brauchen, ist der falsche Weg.

Auch Selbstständige und Freiberufler sollten Vorsicht walten lassen. Schließlich sind Sie in diesem Fall meist von neuen Aufträgen abhängig. Tritt der Ernstfall ein und erkranken Sie über eine lange Zeit hinweg, so sinken die Einnahmen oft stark. Wenn Sie dann noch einen großen Teil der Kosten für Ihre Behandlung selbst bezahlen müssen, kann das schnell zu einer Notlage führen.

Für Angestellte gilt: Der Arbeitgeber zahlt nur zu Ihrem Beitrag hinzu, nicht zum Selbstbehalt. Rechnen Sie sorgfältig, damit sich das Resultat auch auf Dauer lohnt.

Allgemein lässt sich also ein Eigenbehalt nutzen, um Geld zu sparen. Gehen Sie mit diesem Mittel aber vorsichtig um. Setzen Sie die Summe lieber nicht zu hoch an.

Für die Tarife in der PKV gilt also:

  • Die Höhe der Beiträge ist nicht von Ihrem Einkommen abhängig. Stattdessen spielen Alter und Gesundheit eine wichtige Rolle.
  • Sie können wählen, welche Leistungen Sie in Anspruch nehmen möchten und welche nicht.
  • Ein Selbstbehalt kann Kosten sparen. Dieses Mittel sollte aber überlegt eingesetzt werden.